Abwasserzweckverband „Steinachtal”

Die Gemeinden Schönau, Wilhelmsfeld und Heiligkreuzsteinach
tragen die Verantwortung für den Abwasserzweckverband „Steinachtal”.

Am 29. Januar 1962 fand, nach Gesprächen im Vorfeld, die erste Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes „Steinachtal“ statt. Die Gemeinden Altneudorf, Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld waren sich über die Notwendigkeit einer überörtlichen Zusammenarbeit einig, um die stärker auftretenden Abwasserprobleme zu bewältigen.

Die ersten Verbandsmaßnahmen konnten in Angriff genommen werden: 1974 wurde die Kläranlage in Dienst gestellt, welche auf hessischer Gemarkung zwischen dem Wohngebiet „Schönau-Lindenbach“ und der Stadt Neckarsteinach liegt. Mit Beginn der gemeinsamen Bestrebungen um die Abwasserreinigung, sind die Anforderungen stetig gewachsen. Heute sind es drei kommunale Körperschaften, die die Verantwortung für den Abwasserverband tragen: die Gemeinden Heiligkreuzsteinach und Wilhelmsfeld sowie der Stadt Schönau.

Die Finanzierung erfolgt heute über die drei kommunalen Körperschaften, die ihrerseits die Kosten auf Basis von Abwassergebühren an die Haushalte im Verbandsgebiet verteilen.

In den nachfolgenden Rubriken erfahren Sie detailliert, wie im Steinachtal Abwasser gereinigt und letztlich wieder in die Steinach eingeleitet wird. Weniger als ein Kilometer nach der Einleitung des gereinigten Wassers mündet die Steinach in den Neckar bei Neckarsteinach.

Was passiert mit unserem Abwasser?

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie unser Abwasser gereinigt wird und welchen Weg es durchläuft, bevor es wieder in die Natur zurückkehrt? Entdecken Sie die faszinierende Welt unserer Kläranlage und begleiten Sie uns auf einer Reise entlang des Abwassers, um zu verstehen, wie wir aktiv zum Schutz unserer Umwelt beitragen. Lernen Sie die Technologien und Prozesse kennen, die es uns ermöglichen, sauberes Wasser zu gewinnen und die natürlichen Ressourcen unserer Region zu schützen.

Die Entwicklung

In den 1970er Jahren wurde eine Kläranlage im Steinachtal mit einer Kapazität von 12.000 Einwohnern und Einwohnergleichwerten errichtet, gefolgt von Erweiterungen und Verbesserungen in den Jahren 1987-1988, 1989 und zwischen 2016 und 2022 sowie der Inbetriebnahme einer Phosphateliminierungsanlage im Jahr 2023.

Das Zuleitungssystem

Schmutz- und Niederschlagswasser werden in dichten Kanalnetzen gesammelt und behandelt, entweder in Mischsystemen oder Trennsystemen. Regenentlastungsanlagen und Regenüberlaufbecken helfen, überschüssiges Regenwasser zu managen und die Umwelt zu schützen.

Die Kläranlage

Die Kläranlage im Steinachtal reinigt Abwasser aus den Gemeinden durch mechanische und biologische Verfahren, wandelt Schlämme in Faulschlamm um, verwendet chemische Zusätze zur effektiveren Schlammentwässerung, hat ein Betriebsgebäude mit notwendigen Einrichtungen und ist landschaftlich in die Steinach-Aue eingebunden.

Mechanische Aufbereitung

In der Kläranlage wird das ankommende Abwasser aus den Gemeinden zuerst gereinigt, um Schwimmstoffe, grobe Teile und Sand zu entfernen. Dies geschieht durch verschiedene Schritte, einschließlich Sieben und Absaugen, um das Abwasser vorzubereiten.

Biologische Aufbereitung

Nach der Vorklärung beginnt die biologische Abwasserreinigung in den Belebungsbecken, bei der Mikroorganismen organische Verschmutzungen abbauen. Diese Mikroorganismen benötigen Sauerstoff, der durch spezielle Belüftungssysteme zugeführt wird. Dabei gibt es verschiedene Arten von Mikroorganismen, darunter Nitrifikanten und Denitrifikanten, die Stickstoffverbindungen umwandeln. Dieses Verfahren ist entscheidend, um Umweltauswirkungen durch Abwasser zu minimieren.

Schlammbehandlung

Täglich entsteht bei der Abwasserreinigung viel Schlamm, der einen hohen Wasseranteil hat. Dieser Schlamm wird behandelt, indem er eingedickt und dann in einem Faulbehälter abgebaut wird. Danach erfolgt eine Entwässerung in einer Siebbandpresse, bevor der Schlamm für die Entsorgung vorbereitet wird.

Betriebsgebäude

Die zentrale Schaltwarte ist das Kontrollzentrum der Kläranlage, von wo aus der gesamte Betrieb überwacht und gesteuert wird. Im Labor werden alle notwendigen Messungen und Analysen zur Überwachung der Anlage durchgeführt.